Buntes Fest zu 20 Jahren Netzwerk für Erziehungshilfe

Eine Kooperation ist „erwachsen“ geworden

Beim Jubiläumsfest zu 20 Jahren Netzwerk für Erziehungshilfe (von links): Stadtrat Bernhard Lindner, Walburga Kurth-Gesing (Schulamt Fulda), Karen Wahsner (Johannes-Hack-Schule), Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt, Förderschul-Konrektor Claus Schumacher, Andreas Höhl (Fachdienstleiter Familie, Sport, Ehrenamt), Petra Baier (Sozialpädagogin, Stadt Fulda) und Christian Koch (Sachgebietsleiter, Kompetenzzentrum für Sprache und Erziehung). Foto: Sebastian Mannert

Mit einem großen Fest haben Landkreis Fulda und Stadt Fulda 20 Jahre Netzwerk für Erziehungshilfe gefeiert. Rund 300 Gäste – die meisten von ihnen Schülerinnen und Schüler und ihre Familien – verbrachten einen tollen Tag auf dem Gelände des Kompetenzzentrums für Sprache und Erziehung in Petersberg.

Gefeiert wurde damit ein Erfolgskonzept, das etwas Besonderes ist: Förderschullehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte arbeiten eng zusammen, um Kindern, die in der Schule wegen Auffälligkeiten in der emotionalen sozialen Entwicklung an ihre Grenzen stoßen, zu unterstützen – direkt vor Ort in der Schule, ergänzt durch zusätzliche Unterstützungsangebote zuhause in der Familie. „Heute scheint es selbstverständlich, dass es dieses wertvolle Angebot gibt – vor 20 Jahren war das anders“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt. „Die Idee, Jugendhilfe und Schule zu vernetzen und auch die Familien in den Blick zu nehmen, war etwas ganz Neues. Dieses Konzept ist gewachsen und hat sich fortlaufend weiterentwickelt.“

Denn das Aufwachsen und das Umfeld von Kindern und Jugendlichen habe sich stark verändert, was auch Auswirkungen auf die pädagogische Arbeit habe. „Das zeigt, dass die Entscheidung damals richtig war“, sagte Schmitt, der den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Netzwerks seinen Dank aussprach. Der EKB gratulierte auch im Namen von Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. „Heute feiern wir das Erwachsenwerden des Netzwerks.“ Was sich bewährt habe und auch in Zukunft gleichbleiben solle, sei der ganzheitliche Ansatz. „Dafür sind die Kompetenzen aus verschiedenen Bereichen so wichtig.“

Förderschul-Konrektor Claus Schumacher gab einen Überblick über die Entwicklung seit dem Jahr 2004. Damals wurde das Netzwerk für Erziehungshilfe von der Jugendhilfe des Landkreises und der Stadt Fulda sowie vom Staatlichen Schulamt gegründet, um für Kinder mit besonderem Bedarf in der emotionalen sozialen Entwicklung ortsnahe Unterstützungsangebote zu schaffen – und das dezentral. Angefangen mit einem dreiköpfigen Team, zählt das Netzwerk heute 35 Fachkräfte. Derzeit werden 517 Kinder in den Schulen von Stadt und Landkreis ambulant betreut. In den 20 Jahren wurden mehr als 2.500 Kinder und ihre Familien in verschiedenster Form betreut, beraten und begleitet. Seit 2012 gibt es zudem das Kompetenzzentrum am Petersberg: Hier können Schülerinnen und Schüler von ihrer Regelschule eine „Auszeit“ nehmen und noch intensiver gefördert werden, wenn die ambulante Betreuung in der Schule vor Ort nicht mehr zielführend erscheint.

Auch der Bereich Sprachheilförderung ist mit vier Klassen am Kompetenzzentrum verortet. „Ich bin glücklich über den Werdegang des Kompetenzzentrums. Wir konnten hier für die Kinder und ihre Familien viel erreichen“, sagte Walburga Kurth-Gesing vom Staatlichen Schulamt Fulda. Mit einem bunten Angebot im großen Außenbereich und in den Räumen des Kompetenzzentrums – hierzu zählten ein Kreativmarkt, eine Tombola, eine große Spielwiese mit Hüpfburg und Kinderschminken, ein Gallery Walk sowie ein Informationsstand zu Entwicklungstherapie und Entwicklungspädagogik – feierten die Gäste dann gemeinsam 20 Jahre erfolgreiche Kooperation von Schule und Jugendhilfe in Stadt und Landkreis Fulda. +++ pm