Erfolgreiche Sonderführung mit Bonifatius und Lioba

Tief in das 8. Jahrhundert eingetaucht

Am vergangenen Bonifatiusfest erlebten Geschichts- und Wanderfreunde eine einzigartige Zeitreise. Die Veranstaltung, die unter dem Motto „Eine Zeitreise mit Bonifatius und Lioba“ stand, führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entlang des Bonifatiusstieges auf den Spuren des hl. Bonifatius und der hl. Lioba durch die historische Landschaft. Unter der fachkundigen Leitung von erfahrenen Theaterpädagogen und des Theologen und Historikers Ingo Glückler tauchten die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tief in das 8. Jahrhundert ein. In authentischen Kostümen dargestellt, führten der hl. Bonifatius, der als „Apostel der Deutschen“ bekannt ist, und seine Weggefährtin, die hl. Lioba, durch die wichtigsten Stationen des Pilgerwegs.

Die Wanderung startete am Fuldaer Frauenberg, der Bonifatius Rückzugs- und Gebetsort während des Klosterbaus war. Hierbei erklärte Ingo Glückler als Bonifatius die historische Bedeutung Fuldas als religiöses Zentrum und erzählte im Dialog mit Lioba von seinem Leben in der angelsächsischen Heimat, von seiner Mission und der Gründung vieler Klöster und Bistümer in Germanien sowie von seiner erfolgreichen kirchenpolitischen Tätigkeit. Unterwegs genossen die Teilnehmer nicht nur historische Einblicke, sondern auch die malerische Natur des Frauenbergs. Die Route führte durch enge Pfade über dicht bewaldete Stellen, was den Teilnehmern Zeit gab, die Informationen zu verarbeiten und die ursprüngliche Landschaft der wilden „Buchonia“ nachzuempfinden und zu genießen. Eindrucksvoll schilderte Glückler die Herausforderungen und Gefahren, denen Bonifatius in dieser Wildnis damals ausgesetzt war.

Der Höhepunkt der Führung war die Besichtigung der Klosterbaustelle, die durch den Lärm des Aufbaus des Festaltars am Domplatz glaubwürdig nachempfunden werden konnte. Von der Terrasse vor der Michelskirche aus zeigte Bonifatius voller Stolz auf die Kirche, die er als seine Grabstätte wählen würde. Hier erinnerte Glückler an das Fortleben des Heiligen und betonte dessen unermüdliches Wirken zur Verbreitung des Christentums in Deutschland. Die Teilnehmer zeigten sich begeistert von der Mischung aus Theater und historischer Information. „Es war, als wären wir selbst Teil dieser bedeutenden Zeit gewesen“, sagte eine Teilnehmerin. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Bibliothek der Theologischen Fakultät Fulda im Rahmen der Schlaglichter zur Fuldaer Kirchengeschichte 2024 und des Kultursommers Mainz-Kinzig-Fulda. Die Veranstaltungsreihe „Schlaglichter zur Fuldaer Kirchengeschichte“ verfolgt das Ziel, das historische Erbe Fuldas lebendig zu halten und für kommende Generationen erlebbar zu machen. +++ pm