EVG macht Politik für EM-Chaos der Bahn verantwortlich

Bahn räumt Probleme während EM ein

Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Martin Burkert, hat die Politik verantwortlich für das EM-Chaos bei der Deutschen Bahn gemacht. „Die Beschäftigten geben jeden Tag alles dafür, dass Fußballfans sicher durch Deutschland reisen können. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung“, sagte Burkert dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Die Schieneninfrastruktur wurde über Jahrzehnte von der Politik kaputtgespart.“

Weiter bemängelte er die in den bevorstehenden Haushaltverhandlungen zur Debatte stehenden zusätzlichen Kürzungen bei der Bahn. „Wer sich jetzt über unpünktliche Züge während der EM beschwert, darf nach der EM über Mittelkürzungen nicht schweigen“, so Burkert weiter. Auch der Fahrgastverband Pro Bahn forderte die Bundesregierung auf, nicht an der Schieneninfrastruktur zu sparen. „Vor allem die Politik muss für einen guten Zustand der Bahn mehr Geld zur Verfügung stellen“, sagte Pro-Bahn-Vorsitzender Detlef Neuß. „Ohne deutlich mehr Geld, ist jede Forderung an die Bahn selbst sinnlos.“ Schon wieder würde versucht, „Geld von der Schiene auf die Straße zu verlagern“, kritisierte er. Vorausgegangen waren sowohl nationale als auch internationale Berichte über Zugausfälle und Verspätungen während Fußball-Europameisterschaft, die seit dem 14. Juni in zehn deutschen Städten ausgetragen wird. Demnach kam es zu ausgefallenen Verbindungen und stundenlangen Wartezeiten, von denen auch viele ausländischen Bahnreisende betroffen waren.

Bahn räumt Probleme während EM ein

Die Deutsche Bahn räumt Defizite im Reiseverkehr während der Fußball-EM ein. „Wir verstehen den Unmut und die Kritik von Fans“, sagte Bahn-Vorstand und Fernverkehrschef Michael Peterson der „Bild“. „Die Bahn bietet aktuell nicht die Qualität, die alle verdient haben. Gleichzeitig tun wir derzeit alles, um die Reisenden zuverlässig an ihre Ziele zu bringen.“ Peterson reagierte damit auf die zunehmende Kritik aus dem In- und Ausland an der Bahn. Demnach wird unter anderem die hohe Zahl an hohen Verspätungen im Fernverkehr kritisiert. Peterson sagte, 150.000 Bahn-Mitarbeiter seien überall im Land im Einsatz. Sie „hängen sich voll rein, damit es läuft“, so der Bahn-Vorstand: „Seit Turnierbeginn sind über fünf Millionen Reisende mit unseren ICEs und ICs unterwegs. Darüber freuen wir uns. Und wenn es mal nicht so klappt wie gewünscht, rufen wir den Fans zu: Danke für eure Geduld und Umsicht.“ +++