Geschichte des Landkreises Fulda 1990 – 2014

Die Rhön als Qualitäts-Siegel

Mit der deutschen Vereinigung im Jahre 1990 eröffnen sich für die Rhön als länderübergreifende Mittelgebirgsregion neue Entwicklungschancen. Am 6. März 1991 erkennt die UNESCO die Rhön grenzüberschreitend als Biosphärenreservat an. Die geschützte Landschaft umfasst mit rund 185.000 Hektar den gesamten Kernbereich der Rhön in Biosphärenreservates ist eine nachhaltige Entwicklung, die Landwirtschaft, Gewerbe, Tourismus und Naturschutz in Einklang miteinander bringt und so die Gesamtqualität des regionalen Lebensraumes sichert. Um dieses Anliegen gemeinsam voranzubringen, gründen die Landräte der fünf Rhön-Kreise und die Vorsitzenden der drei Biosphärenreservatsverwaltungen der Bundesländer im Jahr 2000 die „Regionale Arbeitsgemeinschaft Rhön“ (ARGE Rhön).

Regionale Entwicklungsgruppen

Rotes Moor

1991 entsteht der Verein „Natur- und Lebensraum Rhön e.V.“. Der Förder- und Trägerverein des Biosphärenreservats zählt bundesweit zu den Pionieren einer Regionalentwicklung, die von den Bürgern selbst initiiert und gestaltet wird. 1998 schließen sich die Gemeinden Bad Salzschlirf, Eichenzell, Flieden, Großenlüder, Hosenfeld, Kalbach und Neuhof zum Regionalforum Fulda Südwest zusammen. Durch regionale Entwicklungskonzepte sollen das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Potential der Teilregion fortentwickelt, die Lebensqualität gesteigert und die regionale Identität gestärkt werden. Die EU fördert Projekte dieser lokalen Aktions gruppen im Rahmen ihres LEADER-Programms.

Die Rhön als Qualitäts-Siegel

2008 gründen die fünf Landkreise der „ARGE Rhön“ gemeinsam mit engagierten regionalen Betrieben den Verein „Dachmarke Rhön e.V.“. Die Vergabe des Qualitäts- und des Bio-Siegels „Rhön“ schafft eine einheitliche Identität und einen hohen regionalen Wiedererkennungswert.

Hessentage in Fulda und Hünfeld

Im Juni 1990 findet in Fulda der 30. Hessentag statt. Nach Öffnung der innerdeutschen Grenze können erstmalig auch Besucher aus dem benachbarten Thüringen an Hessens traditionsreichstem und größtem Landesfest teilnehmen. Mehr als 700.000 Besucher aus Hessen, Thüringen und Bayern finden sich im Jahr 2000 zum 40. Hessentag in Hünfeld ein.

Die Amerikaner verlassen Fulda

Nach der deutsch-deutschen Vereinigung im Jahre 1990 zieht das 11. US-Panzeraufklärungsregiment im Oktober 1993 aus Fulda ab. Im September 1994 lösen die Amerikaner auch ihr Depot am Gerloser Weg auf.

Landesgartenschau

1994 ist Fulda Austragungsort der ersten Landesgartenschau in Hessen. Das Konzept sieht eine nachhaltige städtebauliche Weiterentwicklung und Neugestaltung von Grün- und Freifl ächen vor. Zu den Kernprojekten zählt die Renovierung des historischen Schlossgartens. An der Fuldaaue entsteht ein neuer Landschaftspark, an der Tränke der erste Wasserspielplatz in Osthessen. Die städtische Brachfläche am Rande des ehemaligen Schlachthofgeländes wird Blütenpracht und Wasserfontänen im Schlossgarten als Bürgergarten angelegt.

„Point Alpha“-Stiftung

Zum Erhalt des ehemaligen US-Camps „Point Alpha“ als Mahn- und Gedenkstätte der deutschen Teilung wird 2008 die „Point Alpha Stiftung“ ins Leben gerufen. An der Gründung beteiligt sind der Landkreis Fulda und der Wartburgkreis. Während der Zeit des „Kalten Krieges“ ist der „Observation Point Alpha“ einer von vier US-Beobachtungsstützpunkten an der hessisch-thüringischen Grenze. Nirgendwo sonst stehen sich US-Soldaten und Volksarmisten so unmittelbar gegenüber.

Das ITZ entsteht

2001 wird im Alten Schlachthof das Informationstechnologie-, Gründer und Multimedia-Zentrum eröffnet. Neben neu gegründeten Firmen aus den Bereichen Informatik und Elektrotechnik, die hier eine Existenzgründungsförderung erhalten, beherbergt das „ITZ“ etablierte High-Tech- und Dienstleistungs- Unternehmen sowie Konferenz- und Tagungsräume. Die Stadt und der Landkreis Fulda beteiligen sich als Gesellschafter an dem neuen Gründerzentrum.

Solarpark Kalbach

Die SynEnergie GmbH, eine Tochtergesellschaft der ÜWAG, installiert 2009 auf dem Gelände der Kreisabfalldeponie in Kalbach eine der größten Fotovoltaik-Anlagen in der Region. Auf 34 drehbaren Gerüsten sind 1.652 Solarmodule montiert, die sich nach dem jeweiligen Stand der Sonne ausrichten lassen.

Die RhönEnergie Fulda GmbH

2013 schließen sich ÜWAG und GWV zur RhönEnergie Fulda GmbH zusammen. Mit der Fusion liegen die Strom-, Wasser- und Gasversorgung künftig bei einem großen regionalen Versorgungsbetrieb. An der neuen Gesellschaft sind der Landkreis und die Stadt Fulda sowie zu geringeren Anteilen die „Thüga“ und der benachbarte Kreis Hersfeld-Rotenburg beteiligt.

Kompetenzzentrum für Sprache und Erziehung

Im Dezember 2011 zieht das neue Kompetenzzentrum für Sprache und Erziehung in den umgebauten und erweiterten Komplex der ehemaligen Rauschenbergschule in Petersberg ein. Die bis dato hessenweit einzigartige Einrichtung betreut Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf im sprachlichen, emotionalen und sozialen Bereich.

Neue Straßenverkehrsbehörde

Im Januar 2011 verlegt die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises ihren Sitz vom Gerloser Weg in die Kreuzbergstraße und bezieht einen Neubau. Auch der TÜV zieht um. Sein neues Servicecenter befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft.

Regenerative Energie

Die Firma Biothan, eine Tochtergesellschaft der GWV, nimmt 2012 auf dem Finkenberg bei Kleinlüder eine Anlage in Betrieb, die aus organischem Abfall Biogas erzeugt. Im September 2012 geht die erste Ausbaustufe der Biothan-Anlage in Betrieb. Ab 2013 werden auch die Inhalte der Braunen Tonne des Landkreises Fulda zur Energiegewinnung genutzt.

Klinik-Neubau

Nach vierjähriger Bauzeit ist der mit Fördermitteln des Landes Hessen und des Landkreises Fulda errichtete Neubau des Herz-Jesu-Krankenhauses 2005 bezugsfertig. 2012 wird die Klinik erneut erweitert und durch eine Kinder- und Jugendpsychiatrie ergänzt.

Die A66 ist Fertig

Nach jahrzehntelangen Planungen und Bauarbeiten wird im September 2014 in Neuhof der letzte Teilabschnitt der A 66 freigegeben. Die Autobahn verbindet Osthessen mit dem Rhein-Main-Gebiet und ist für die Infrastruktur der Region von großer Bedeutung. +++

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