Goodyear: Sozialplan für den Standort Fulda unterzeichnet

IGBCE: Sehr gute Lösung für Goodyear-Beschäftigte

Die Ankündigung der Schließung des Fuldaer Reifenwerks im dritten Quartal 2025 stellte für die 1050 Beschäftigten bei Goodyear einen schweren Schlag dar. Doch die Kautschukgewerkschaft IGBCE konnte gemeinsam mit den Betriebsräten eine Lösung finden, die den Betroffenen eine gute Perspektive bietet. Mit der Unterzeichnung des Sozialplans für den Standort Fulda am 21. Juni wurden alle Details zur Unterstützung der Mitarbeiter geregelt, heißt es in einer Mitteilung.

Bereits im Februar hatten sich Gewerkschaft, Betriebsräte und der Arbeitgeber auf ein gemeinsames Budget geeinigt, das für die betroffenen Standorte in Fürstenwalde, Köln, Hanau und Fulda bereitgestellt wird. Die Produktionsstätte in Fürstenwalde wird bis Ende 2027 schließen, während in Hanau und Köln erhebliche personelle Einschnitte geplant sind. Die Höhe des Budgets und dessen Verteilung wurden basierend auf der Anzahl der Beschäftigten, deren Alter, Betriebszugehörigkeit und Einkommen festgelegt. Im Gegenzug verzichtete die IGBCE auf Arbeitskämpfe.

Anne Weinschenk, Leiterin des IGBCE-Bezirks Mittelhessen und Betriebsbetreuerin für Goodyear, erklärte: „Unsere Idee war: Wir tun uns zusammen, regeln das Budget und streiken nicht.“ Diese Strategie ermöglichte es, eine beträchtliche Summe bereitzustellen, um die Beschäftigten zu unterstützen, was in der Kautschukindustrie bisher einzigartig ist. Die Betriebsräte verteilten das Budget und fanden Lösungen, die alle Beschäftigtengruppen berücksichtigen. Eine Transfergesellschaft wird die Qualifizierung der Mitarbeiter übernehmen, sodass sie sich zwölf Monate lang für neue Beschäftigungsverhältnisse weiterbilden können.

Bei einer Betriebsversammlung in Fulda wurden die Ergebnisse der Verhandlungen den Beschäftigten vorgestellt. Anne Weinschenk berichtete, dass die meisten Kollegen sehr zufrieden und erleichtert waren, nun Klarheit über ihre Zukunft zu haben. Der Erfolg der Verhandlungen sei maßgeblich der Solidarität und dem gemeinsamen Vorgehen der betroffenen Standorte zu verdanken. „Die Solidarität hat sich gelohnt. Gemeinsam haben wir für jeden mehr erreicht, als wenn wir einzeln verhandelt hätten“, betonte Weinschenk. +++