IVW: „Spiegel“ und Bauer Media melden keine Einzelheftauflagen mehr

Der Rückzug von „Spiegel“ und der Bauer Media Group aus der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) stellt einen weiteren schweren Schlag für die Organisation dar. Die IVW ist bekannt für die Erhebung und Veröffentlichung von Auflagenzahlen für Print- und Online-Medien und gilt als eine der wichtigsten Quellen für verlässliche Daten zur Verbreitung von Medienmarken in Deutschland.

Zuvor hatten sich bereits zahlreiche digitale Medienmarken aus der Online-IVW zurückgezogen, was die Relevanz und Bedeutung der IVW-Daten im digitalen Bereich schmälerte. Mit dem Rückzug von „Spiegel“ und Bauer Media trifft es nun auch die Print-IVW hart. Diese Entwicklung bedeutet, dass die IVW als bisher wichtigste Instanz zur Messung und Verbreitung von Medienauflagen weiter an Einfluss verliert.

Die Entscheidung von „Spiegel“ und Bauer Media, keine Einzelheftauflagen mehr zu melden, könnte verschiedene Gründe haben. Ein möglicher Grund ist die Kritik an der Methodik der IVW oder der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und Kontrolle über eigene Auflagendaten. Es könnte auch wirtschaftliche Überlegungen geben, da die Erhebung und Meldung dieser Daten mit Kosten verbunden sind.

Für die Medienlandschaft bedeutet dies, dass alternative Quellen und Methoden zur Erhebung von Verbreitungsdaten an Bedeutung gewinnen könnten. Unternehmen könnten verstärkt auf interne Analysen und eigene Erhebungen setzen oder neue unabhängige Organisationen könnten entstehen, um diese Lücke zu füllen. Die Branche steht somit vor einer Neuorientierung im Umgang mit Verbreitungs- und Auflagendaten. +++