Tarifabschluss für den Einzel- und Versandhandel in Hessen

Wir haben um jeden Euro mehr gekämpft.

„Nach 7 Monaten Verhandlungsblockade durch die Arbeitgeber konnte heute der wie bereits in anderen Bundesländern erzielte Tarifabschluss auch für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel des Landes Hessen erreicht werden. Die Arbeitgeber hätten mehr geben können und sollen, denn für die Beschäftigten der Branche sind deutlich hohe Steigerungen nötig, um die enorm gewachsenen und weiterhin steigenden Lebenshaltungskosten wenigstens einigermaßen bewältigen zu können“, erklärt Marcel Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel und Verhandlungsführer der ver.di in Hessen.

Schüble weiter: „Wir haben um jeden Euro mehr gekämpft. Am Ende sind erst durch den Abschluss die bisher durch die Arbeitgeber getätigten Vorweganhebungen rechtssicher und Entgeltsteigerungen von 13,7 Prozent über 36 Monate vereinbart worden. Mit einer Inflationsausgleichsprämie ist ein weiteres Plus für die angespannten Haushalte der Beschäftigten ausgehandelt und auf lange Sicht noch die tarifvertragliche soziale Sicherheit durch einen höheren Beitrag der Unternehmen für die Altersvorsorge verbessert. Unsere aktiven Kolleg*innen haben trotz heftiger Angriffe in den Betrieben monatelang mutig, ausdauernd und standhaft gekämpft. Ohne diese Stärke und Solidarität wäre vielleicht nur ein unterirdischer Tarifabschluss möglich gewesen.“

Im Einzelnen enthält das heutige Tarifergebnis folgende Verbesserungen für die etwa 235.000 Beschäftigten im hessischen Einzel- und Versandhandel: Mehr Entgelt: 5,3 Prozent ab 1. September 2023, 4,7 Prozent ab 1. April 2024 sowie 40 Euro plus 1,8 Prozent ab 1. April 2025. Erhöhte Ausbildungsvergütung: Schrittweise Anhebung der Ausbildungsvergütung bis zum 1. April 2025 auf 1.100 Euro im ersten, 1.220 Euro im zweiten und 1.360 Euro im dritten Ausbildungsjahr. Sofort Bares: 1.000 Euro brutto für netto als nicht auf bisherige Zahlungen anrechenbare Inflationsausgleichprämie bis spätestens August 2024. Umfangreichere Alterssicherung: Erhöhung des Arbeitgeber*innenbeitrags in die tarifliche Altersvorsorge von jährlich 300 auf 420 Euro ab 2025. +++